Je nach Situation und Problem werden verschieden Methoden aus verschiedene Therapierichtungen angewendet:
Schematherapie
Das Ziel der Schematherapie nach Jeffrey Young ist, wiederkehrende dysfunktionale Muster (Schemata) zu erkennen und verändern. Dabei wird davon ausgegangen, dass diese Muster aufgrund der Vernachlässigung der emotionalen Grundbedürfnisse in der Kindheit entstanden sind.
In der Therapie werden die Schemata zuerst identifiziert und die emotionalen Grundbedürfnisse erkannt. Anschliessend werden Verhaltensweisen erlernt, die auf Ihre emotionalen Bedürfnisse ausgerichtet sind, und jene abgebaut, die Ihnen im Weg stehen.
Systemische Therapie
Die Systemische Therapie zeichnet sich dadurch aus, dass das Individuum im Zusammenhang mit einem System, also im jeweiligen sozialen Kontext (Familie, Arbeit usw.) betrachtet wird. Dabei werden die Beziehungsprozesse innerhalb des Systems fokussiert. Der systemische Ansatz geht davon aus, dass ein belastetes System die Beziehungsprozesse erschwert oder sogar blockiert und somit Störungen oder Konflikte entstehen. Ziel ist es, die Beziehungsprozesse zu verstehen und durch die Entwicklung von Ressourcen Lösungsansätze zu finden. In einem ersten Schritt werden das jeweilige System und die Beziehungsprozesse erkundet und der Konflikt im Kontext des Systems dargestellt. Danach werden gemeinsam Ressourcen gestärkt, die für einen positiven Beziehungsprozess hilfreich sind und im jeweiligen System angewendet. Sie werden lernen sich in einem Familen-, Paar- oder Arbeitssystem konstruktiv einzugliedern und eine selbstbestimmte Rolle wahrzunehmen.
Kognitive Verhaltenstherapie
Das Ziel der kognitiven Verhaltenstherapie ist, dysfunktionale Gedanken und Verhaltensweisen aufzudecken und zu verändern. Dabei werden negative Bewertungen und Einstellungen abgebaut und neue, förderliche Einstellungen und Bewertungen erlernt. Die KVT geht davon aus, dass negative Bewertungen und Einstellungen die Gefühle beeinflussen. In einem ersten Schritt werden die Gedanken und die dahinterliegenden Bewertungen aufgedeckt und mit Ihren Gefühlen in Zusammenhang gesetzt. Danach werden neue, förderliche Einstellungen und Verhaltensweisen erlernt, die Ihre Gefühle positiv beeinflussen.
Akzeptanz- und Commitmenttherapie
ACT ist eine Form der kognitiven Verhaltenstherapie, die eine Strategie beruhend auf Akzeptanz und Achtsamkeit (Mindfulness) mit Commitment- und Verhaltensstrategien verbindet, um die psychologische Flexibilität zu erhöhen. Ziel ist es, Menschen dabei zu helfen, im gegenwärtigen Augenblick bewusst zu leben und fähig zu sein, Entscheidungen zu treffen, die die jeweilige Situation erfordert.
Der Kern der ACT besteht darin, zu akzeptieren, was ausserhalb der persönlichen Kontrolle liegt und sich zu Handlungen zu verpflichten, die die Lebensqualität steigern. Das Ziel der ACT ist, Menschen zu helfen, ein sinnvolles Leben zu führen und den Schmerz und Stress als unausweichlichen Bestandteil des Lebens zu bewältigen. Hierbei spielt im Rahmen der Achtsamkeit auch die aktive Wahrnehmung des Selbst und der psychologischen und physischen Vorgänge in verschiedenen Situationen eine gewichtige Rolle.